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Büro

Wird es in Zukunft überhaupt noch Büros geben?

Sicher ist, dass der Arbeitsplatz im Büro ein inspirierender Ort sein kann und dass er den Menschen, die es nutzen wollen, offen stehen sollte.

Verfasst von
Remo Stahl
Veröffentlicht am
12 Jun 2024

Wird es in Zukunft überhaupt noch Büros geben?

Mit dem Nachlassen der Pandemiebeschränkungen kehrt auch das konventionelle Büro in den täglichen Arbeitsalltag zurück. Doch die Dezentralisierung der Arbeit hat in den letzten Jahren viel Zustimmung gefunden. Immer mehr Menschen bevorzugen das flexible Homeoffice gegenüber dem traditionellen Büro. Vor diesem Hintergrund und dem wachsenden Wunsch, vollständig auf Homeoffice umzusteigen, stellt sich die Frage: „Wird es in Zukunft überhaupt noch Büros geben?“

 

Der „New Work“ Trend

Das „New Work“-Konzept, geprägt vom amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann, beschreibt den strukturellen Wandel in unserer modernen Arbeitswelt. Beeinflusst von Digitalisierung und der zunehmenden Bedeutung individueller Sinnfragen, verändert sich die Arbeitswelt weg vom reinen Karrierestreben hin zu Werten wie Leidenschaft, Selbstverwirklichung, Sinnhaftigkeit und einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Flexibilität und persönliche Entfaltung werden immer wichtiger und beeinflussen auch das Arbeitsumfeld.

Kernelemente des „New Work“ Trends:

  • Innovatives Arbeiten
  • Partizipation im Unternehmensgeschehen
  • Teamgemeinschaft & Kooperation
  • Persönliche Potenzialentfaltung
  • Effizientes & effektives Arbeiten
  • Flexible Arbeitsgestaltung
  • Digitalität
  • Achtsamkeit, Sinnhaftigkeit und Nachhaltigkeit
  • Ausgeglichene Work-Life-Balance

Eine US-amerikanische Studie zeigt, dass 39 % der über 40-jährigen Büroangestellten lieber kündigen würden, als ihren Homeoffice-Platz aufzugeben. Unter Millennials und der Gen Z sind es sogar 49 %. Gleichzeitig äussern sich 56 % der Befragten positiv zu Coworking und Hybridarbeit.

Auch in der Schweiz wächst dieser Trend rasant. Ende Januar 2021 arbeiteten etwa 25 % der Beschäftigten von zu Hause aus. Trotz sinkender Zahlen aufgrund gelockerter Pandemie-Beschränkungen bleibt der Wunsch nach flexiblem Arbeiten gross. Ein vollständiger Rückgang zur traditionellen Bürokultur ist daher unwahrscheinlich. Stattdessen fordern Angestellte eine Kombination aus Remote Work und Präsenz im Büro.

 

Flexible Arbeitsmodelle als Zukunftsvision

Flexible Arbeitsmodelle wie „Hybrid Work“ sollen das konventionelle Büro ersetzen und den Anforderungen des „New Work“ Trends gerecht werden. Bereits 2020 nutzten viele Angestellte hybride Arbeitsmodelle, indem sie teilweise im Büro und teilweise im Homeoffice arbeiteten. Einige Unternehmen erlaubten ganztägiges Homeoffice oder Büroarbeit, andere kombinierten beides.

Die Rolle des traditionellen Büros ist vor diesem Hintergrund umstritten. Während einige Unternehmen komplett auf Remote-Work setzen, sind andere überzeugt, dass das Büro seinen Platz in der modernen Arbeitswelt behalten sollte. Schliesslich hat es sich über die letzten hundert Jahre als erfolgreich und profitabel erwiesen. Doch wo finden traditionelle Konzepte ihren Platz in einer fortschrittlichen Welt?

 

Büros im Spannungsfeld von „Hybrid“ und „New Work“

Die Digitalisierung stellt die Arbeitswelt vor neue Herausforderungen und Chancen. Viele Arbeitnehmer profitieren von dieser Entwicklung, wie die Zunahme von Freelancern und Selbstständigen zeigt. In den USA arbeiten rund 57 Millionen Menschen als Freelancer, 53 % davon gehören der Gen Z an. Auch in der Schweiz stieg die Zahl der Selbstständigen Anfang 2021 auf etwa 1,5 Millionen.

Start-ups und kleine Unternehmen sind ebenfalls auf dem Vormarsch. Dank E-Commerce und modernem Webdesign gründen immer mehr junge Menschen innovative Unternehmen. Digitale Nomaden und flexible Homeoffice-Modelle sind weit verbreitet, ebenso wie Coworking-Spaces, die festen Arbeitsplätzen ohne grosse Investitionen eine Plattform bieten.

Vorteile von Coworking-Spaces für Vermieter und Mieter:

Vermieter:

  • Zusätzliche Mieteinnahmen
  • Schaffung von Synergien und Gemeinschaft
  • Reduzierter administrativer Aufwand durch Plattformen wie „maison“
  • Förderung von hybriden Arbeitsmodellen und kollaborativem Arbeiten

 

Mieter:

  • Keine Investitionen in Infrastruktur
  • Kein Kapital durch Mietkautionen blockiert
  • Flexibleres Wachstum und bessere Anpassungsfähigkeit
  • Geringerer administrativer Aufwand
  • Fairer und standardisierter Untermietvertrag durch Plattformen wie „maison.work“

 

Die Zukunft der Büros in der modernen Arbeitswelt

Die Frage, ob Unternehmen noch Büros und feste Arbeitsplätze benötigen, ist subjektiv. Jedes Unternehmen hat individuelle Vorstellungen, Ideen und Bedürfnisse. Während das „New Work“ Konzept universell anwendbar erscheint, müssen spezifische Arbeitskonzepte auf das Profil jedes Unternehmens abgestimmt werden.

Arbeitsmodelle wie Homeoffice werden zur neuen Normalität, während Arbeitnehmer nach gemeinschaftlichen Modellen suchen. Das konventionelle Büro bleibt ein wichtiger Teil dieser flexiblen Arbeitsgestaltung. Für viele ist die herkömmliche „Office-Miete“ keine Option mehr, da sie mit Verpflichtungen und hohen Kosten verbunden ist. Gleichzeitig haben Unternehmen durch Hybridarbeit ungenutzte Schreibtische, die in Coworking-Spaces neuen Nutzen finden können.

 

Fazit

Konventionelle Büros werden auch in Zukunft neben Hybridarbeit und Homeoffice bestehen und eine flexible Arbeitsgestaltung ermöglichen. Eine adaptive Bürogemeinschaft integriert die Aspekte des „New Work“ Trends und fördert eine fortschrittliche Unternehmenskultur.

Die ideale Arbeitsumgebung variiert je nach Bedarf und Aufgaben. Manche arbeiten am besten von zu Hause, andere im Büro oder unterwegs. Sicher ist, dass der Büroarbeitsplatz ein inspirierender Ort bleiben und denjenigen offenstehen sollte, die ihn nutzen möchten. Unternehmen mit Platz können durch die Vermietung ihre Kosten senken und kleineren Firmen attraktive Angebote bieten.

Die Zukunft der Arbeit wird durch Vielfalt und Flexibilität geprägt sein, und Büros werden dabei eine wichtige Rolle spielen.

 

 

 


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